Montag, 24. Dezember 2012

Fahrt nach San Carlos de Bariloche

Mittlerweilen sind wir wieder weit von der Insel Chiloe entfernt. Am 22. Dezember erreichten wir nach vier Stunden im Bus und auf der Fähre wieder Festland und übernachteten in Puerto Montt. Am 23. Dezember konnten wir am Flughafen unser Mietauto - ein Chevrolet Sonic 2013 - in Empfang nehmen. Gleichentags düsten wir damit in etwa sechst Stunden inklusive Foto- und Verpflegungsstopps nach San Carlos de Bariloche, die südamerikanische Schwesternstadt von St. Moritz.

Die Fahrt führte über die Anden. In diesen Breitengraden sind die Berge allerdings noch nicht so unbezwingbar wie andernorts. So ist die Passhöhe von gut 1300m nicht wirklich abenteuerlich. Von der Strasse aus hat man scheinbar einen wunderschönen Ausblick auf Vulkane und malerische Täler. "Scheinbar", weil wir davon nicht viel mitbekommen haben. Das Wetter ist in den letzten Tagen nicht auf unserer Seite. Wolkenverhangen und regnerisch waren die Ausblicke leider nicht ganz so spektakulär wie erhofft, es liess sich aber erahnen, das wir uns hier in einem ganz speziellen Gebiet bewegten. Fingers crossed, dass bei unserer Fahrt zurück nach Chile die Wettergötter auf unserer Seite sind.

2011 ist der Vulkan Puyehue ausgebrochen. Die ganze Region um Bariloche und Puerto Montt wurde lahmgelegt. Ein Erlebnis, das hier noch lange nicht vergessen ist. Die Folgen dieses Ereignisses sind auch an der Passstrasse zwischen Chile und Argentinien gut zu sehen. Viele Bäume sind abgestorben. Auf beiden Seiten der Strasse türmen sich meterhoch kieselsteinartige, löchrige und daher sehr leichte Basalt (?) Steine. Weil nach dem Ausbruch die Strassen wiederhergestellt werden mussten, sind wenigstens die Beläge einwandfrei. Gerade flimmert übrigens der Nachrichtenreport eines erneuten Vulkanausbruches über den Fernsehbildschirm hinter mir. Der Vulkan Copahue ist in der letzten Nacht ausgebrochen. Eindrücklich schraubt sich die Aschewolke in den Himmel. Dieser Vulkan ist etwa 600km nördlich von Bariloche. Hoffentlich werden unseren weiteren Reisepläne - ein Flug von Puerto Montt nach Iquique von diesem Ereignis nicht in Mitleidenschaft gezogen.

Wie in St. Moritz ist in Bariloche der Tourismus die wichtigste Einnahmequelle. Nach dem Schulabschluss reisen viele Argentinische Jugendliche mit ihren Klassen nach Bariloche um mal richtig zu feiern. Immer wieder sieht man auf den Strassen Grüppchen von Absolventen die identische Jacken tragen und deshalb leicht als Schulkollegen zu identifizieren sind. Allgemein ist hier weniger schickimicki angesagt als andernorts. Eine Spezialität des Ortes ist Schokolade. An der Hauptstrasse sind viele Konfisserien zu finden, die ihre handgemachten Schokoladenkreationen feilbieten. Wir haben uns gestern Abend zum Dessert etwas durch die verschiedenen Variationen durchprobiert. Fast so gut wie Felchlin Schoggi :)

Diesen Artikel schreiben wir gleich nach dem Morgenessen, in der Hoffnung, dass der Regen in der Zwischenzeit etwas nachlässt. Es sieht allerdings nicht wirklich danach aus. Deshalb werden wir wohl bald ins Auto steigen und einige Sehenswürdigkeit mit Benzin und Handschaltung erfahren.





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